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Zur Befreiung des KZ Auschwitz am 27.1.1945

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Beitrag von Lallaru Tschawu Di Okt 01, 2013 6:22 pm

Verehrte Leser,

am 27.Januar erreichten Soldaten der roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz und konnten 7650 Überlebende befreien.Hätte die Wachmannschaft von Auschwitz nur etwas mehr Zeit gehabt,so hätten auch diese Gefangenen ihr Leben vor den Gewehrläufen der SS beendet.Infolge der chaotischen Flucht ,war es dem SS Personal nicht mehr möglich alle Häftlinge zu töten - und die Gebäude und ihre Einrichtungen vollständig zu zerstören.
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Eingangstor/Auschwitz I (Stammlager)

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Der Lagerbereich in Auschwitz I (Stammlager) und Auschwitz II (Birkenau) war von einem doppelten Stacheldrahtzaun umgeben,der als zusätzliche Sicherung unter Strom stand.Zusätzlich waren die einzelnen Lagerabschitte,gesondert durch Stacheldrahtzäune abgeteilt.

Vom 18-19.April 1940 besuchte eine von SS Hauptsturmführer Rudolf Höss geleitet Kommission eine polnische Kaserne außerhalb der Stadt Oswiecim (Auschwitz).Die einstöckigen Gebäude waren während des 1.Weltkrieges als Unterkunft für Millitärpferde errichtet worden.Als Folge dieser Untersuchung befahl der Reichsführer SS Heinrich Himmler am 27.4.1940 die Errichtung eines KZs in Auschwitz.Rudolf Höss wurde zum Lagerkommandanten ernannt.1940 hatte das Stammlager in Auschwitz I zwanzig Gebäude,vorwiegend einstöckige gemauerte Pferdestallungen.Bis 1942 hatte man die Anzahl der Gebäude auf 28 erhöht,und ein zweites Stockwerk auf die ehemaligen Stallungen aufgemauert.Diese dienten nun als Unterkunft für 15000 bis zeitweise 20 000 Gefangene.Die SS Wachmannschaft in Auschwitz,war Herr über Leben und Tod der dort inhaftierten Gefangenen.Erschießungen an Genickschußanlagen oder Exekutionen durch Erhängen,waren an der Tagesordnung.Ein SS Mann der einen Häftling "auf der Flucht erschoss" bekam 20 Reischsmark und 8 Tage Sonderurlaub.An der sogenannten "Schwarzen Wand" im Hof von Block 11 (Stammlager-Auschwitz I) wurden über 20 000 Menschen von der SS durch Genickschuß hingerichtet.An den Fenstern der angrenzenden Blocks befand sich ein hölzerner Sichtschutz,der bei Exekutionen geschlossen wurde.Der Boden vor dieser Wand bestand aus einem Gemenge von Kies und Sand,damit das Blut der Opfer besser versickern konnte.Unter den vielen Verurteilten die an dieser Wand ermordet wurden,befanden sich häufig ganze polnische Familien mit Kindern.Manchmal waren es sogar Kleinstkinder,die dort zusammen mit ihren Angehörigen von der SS mit schallgedämpften Kleinkalibergewehren erschossen wurden.  Im Oktober 1941 wurde mit dem Bau des riesigen Auschwitz II-Birkenau Komplexes.Drei Kilometer entfernt vom Stammlager Auschwitz I.Dazu wurden die Bewohner des Dorfes Brzezinka zwangsausgesiedelt.Anschließend wurden deren Häuser abgerissen.Dadurch entstand ein riesiges Areal,in dem zeitweise bis zu
90 000 Gefangene untergebracht waren.
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Auschwitz-Birkenau (Häftlingsbaracken)

Ursprünglich war das KZ Auschwitz für polnische Häftlinge vorgesehen.Später diente es mehr und mehr,als Tötungs und Hinrichtungsstätte für Häftlinge aus über 20 Nationen.Schätzungsweise 1,5 bis 2 Millionen Menschen wurden in diesem größten deutschen Konzentrationslager von der SS ermordet.Am 14.Juni 1940 traf eine erste Gruppe von 728 polnischen politischen Gefangenen,und einige Juden aus Tarnow in Auschwitz ein.Die erste größere Gruppe von ausländischen Gefangenen,kam im Juni 1941 aus der besetzten Tschechischen Republik.Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion,begannen bereits einen Monat später Deportationen sowjetischer Kriegsgefangener nach Auschwitz.Ab September 1941 kamen auch jugoslawische Gefangene im Lager an.Seit Juli 1942 befanden sich auch Frauen (Partisaninen) unter den Häftlingen.Nach der Wannsee-Konferenz im Januar 1942,wurde Auschwitz eines der Hauptlager zum ermorden von Juden.Der erste ausschließlich jüdische Transport,erreichte Auschwitz im Februar 1942.Ab Februar 1943 wurden auch Zigeuner nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.Zuerst polnische Roma - dann  auch Sinti aus Deutschland - Böhmen und Mähren.
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Eingangstor Auschwitz-Birkenau im Jahre 1996

Aus den gesamten von den Nazis besetzten europäischen Gebieten,wurden Menschen mit der Eisenbahn nach Auschwitz-Birkenau deportiert.Oft waren sie bei größter Hitze oder Kälte tagelang ohne Verpflegung Wasser Heizung oder sanitäre Anlagen unterwegs.Ursprünglich hielten die Züge an der alten Rampe von Birkenau 1 Kilometer südöstlich des Lagertores.Ab Mai 1944 konnten die Züge direkt in das Lager Birkenau fahren.Die neu Eingetroffenen wurden sofort an der Rampe selektiert.Arbeitsfähige Männer und Frauen (ca.30%) wurden bereits dort brutal von ihren Familien getrennt.Alte Menschen Schwache und Kinder selektierten die diensthabenden SS Ärzten (Thilo und Mengele) ohne vorherige Registrierung aus.Die bedauernswerten Menschen wurden als "nicht arbeitsfähig" nach den Krematorien überstellt,und dort in den Gaskammern ermordet.
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Auschwitz-Birkenau/Rampe 1944
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...und in unserer Zeit

Den Überlebenden stand je nach Körperlicher Verfassung eine längere oder kürzere Leidenszeit bevor.Sie erhielten gestreifte Häftlingskleidung,und eine Nummer zugeteilt.Ab 1943 wurde diese Häftlings-Nummer in den rechten Unterarm eintätowiert (Deutsche Häftlinge erhielten keine Tätowierung).Zu Beginn mußten die Gefangenen in Auschwitz I (Stammlager) auf dem Fußboden schlafen.Später nach dem Ausbau der Pferdestallungen,installierte man zwei und dreistöckige Holzpritschen als Schlafgelegenheiten.Über 20 000 Sinti u.Roma waren familienweise im Lagerabschnitt BIIe dem sogenannten Zigeunerlager inhaftiert.Viele dieser Menschen verstarben infolge von Unterernährung - Krankheiten oder Epidemien.Die hyghienischen Zustände in Auschwitz-Birkenau BIIe waren katastrophal.6000 Sinti u.Roma sollte im Juli 1944 vergast werden.Dieser Vergasung wiedersetzten sie sich,und erreichten dadurch die Überstellung von ca.3000 Zigeunern in andere Lager.Der Rest wurde in der Nacht auf den 3./4.August in den Auschwitzer Krematorien II und V vergast.    

Die Lebensbedingungen in Auschwitz,galten sogar im Vergleich mit anderen KZs als besonders hart.Auschwitz II (Birkenau) war Vernichtungs und Arbeitslager zugleich.Dort hausten die Gefangenen in hölzernen oder teils gemauerten Baracken.Die Konstruktion der Holzbaracken basierte auf einem Entwurf für Pferdeställe.In einer Baracke die eigentlich für 58 Pferde vorgesehen war,wurden bis zu 800 Menschen untergebracht.Es gab nur wenige,primitive Waschgelegenheiten und sanitäre Anlagen.Die kurze Schlafenszeit brachte keine Erholung.Ständig bestand Lebensgefahr,durch bestimmte Kapos oder sadistisches SS Wachpersonal.Arbeit - bedeutete unmenschliche Sklavenarbeit in den Buna Werken - Minen oder verschiedenen Baustellen der SS.Die stets hungrigen Arbeiter,mußten im Laufschritt Ziegelsteine schleppen oder schwere Loren schieben.Jeder Versuch sich etwas auszuruhen,konnte die sofortige Erschießung zur Folge haben.Die Gefangenen waren den SS Bewachern und ihren verschiedenen Kapo-Helfern vollständig ausgeliefert.Wegen geringster Vergehen gab es z.B.25 Schläge mit einem Ochsenziemer auf das nackte Gesäß.Der betreffende Häftling mußte diese Schläge laut nachzählen.Viele KZ Häftlinge überlebten diese Torturen nicht.Am frühen Morgen und nach der Arbeit,mußten sich die Gefangenen auf den verschiedenen Appellplätzen versammeln.Diese Appelle dauerten an manchen Tagen stundenlang.Viele hielten das strammstehen bei Frost oder Hitze nicht aus und kippten um,was die sofortige Erschießung oder Vergasung mit dem nächsten Transport zur Folge hatte.Die tägliche Mahlzeit bestand aus einem Becher kraftloser Rüben oder Kohlsuppe 300g Brot und etwas Margarine.Als Folge der schweren Arbeit und der unzureichenden Versorgung mit Nahrungsmitteln,magerten die Häftlinge immer mehr und mehr ab.Nach ungefähr drei bis vier Monaten,bestand der Körper nur noch aus einer pergamentartigen Haut und Knochen.Man war zum Muselmann geworden - zu einem wandelnden Gerippe das aphatisch auf den Tod wartete.
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Krematorium II

Die erste Vergasung in Auschwitz fand Ende August 1941 im Keller von Block 11 statt.Unter Leitung von SS Hauptsturmführer Karl Fritsch,wurden sowjetische Kriegsgefangene mit Zyklon B vergast.Bald darauf - am 3.September ermordete die SS im Block 11 weitere 600 sowjetische Kriegsgefangene und 200 Polen.Im Herbst 1941 baute man die Leichenhalle des Stammlagers Auschwitz I in eine Gaskammer um.Diese war bis Juli 1943 in Betrieb,und voll funtionsfähig.Später richtete die SS zwei Bauernhäuser auf dem Gelände von Birkenau als Gaskammern ein.Eines dieser Häuser nannte die SS rotes Haus bezw.Bunker I,weil es aus rötlichen Ziegesteinen bestand.Am 15.Februar 1942 wurde ein erster Transport mit Opfern aus Beuthen hier vergast.Das zweite in eine Gaskammer umgebaute Bauernhaus,war weißgetüncht.Daher die Bezeichnung "Weißes Haus bezw.Bunker 2".Bunker I enthielt zwei Gaskammern.Bunker II vier.Die in beiden Häusern vergasten Menschen wurden anfänglich in Massengräbern vergraben,ab September 1942 jedoch exhumiert und anschließend verbrannt.Bis Ende November 1942 wurden mehr als 10 000 Leichen eingeäschert.

Bunker I war von den ersten Monaten des Jahres 1942 bis Frühjahr 1943 in Betrieb,und wurde dann abgebrochen.Die Vergasungen im Bunker II wurden zur gleichen Zeit eingestellt,das Gebäude allerdings für zusätzliche Vergasungen erhalten.So ermordete die SS ab Mai 1944 auch hier viele der 100 000 ungarischen Juden auf dem Höhepunkt der Vergasungen in Auschwitz.Im Bunker II wurden bis November 1944 Menschen vergast.
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Krematorium VI

Mehrmals täglich wurden jeweils 2000 bis 3000 Menschen in den beiden größeren Gaskammern der 1943 erbauten Krematorien vergast.An die 5000 Leichen pro Tag konnten in den Öfen dieser beiden Krematorien verbrannt werden.Die SS bestärkte die Menschen in dem Glauben das sie sich in den Krematorien duschen und deswegen vorher ausziehen müßten.Sie sollten ihre Kleidung an nummerierten Kleiderhaken aufhängen.Ihnen wurde eingeschärft sich diese Nummern zu merken,um nach dem Brausebad die Kleidung und das Gepäck leichter wiederzufinden.Auch Essen und eine Tasse warmen Tee wurden in Aussicht gestellt,so das die Menschen in Ruhe die als Brausebad getarnten Gaskammern betraten.Ihre Wertsachen Koffer usw.wurden inzwischen von Häftlingen des Sonderkommandos eingesammelt,und zur Weiterverwendung in das Effektenlager Kanada abtransportiert.
Zur Befreiung des KZ Auschwitz am 27.1.1945 220px-May_1944_-_Jews_from_Carpathian_Ruthenia_arrive_at_Auschwitz-Birkenau
Ungarische Juden auf der Rampe

Nachdem die Gaskammern voll waren wurden die Türen verriegelt und das Zyklon B durch Öffnungen in der Betondecke eingeworfen,die in der Gaskammer in hohle Blechsäulen einmündeten.Diese waren in gleichmässigen Abständen durchlöchert.Innen verlief von oben nach unten eine Spirale,um für eine möglichst gleichmässige Verteilung der Zyklon B Kristalle zu sorgen.An der Decke waren zahlreiche imitierte Duschen aus Schwarzblech montiert.Sie sollten mißtrauische Opfer beim betreten der Gaskammer ablenken und beruhigen.Den qulavollen Todeskampf der Menschen,der bis zu 20 Minuten andauern konnte überwachte die SS durch ein Guckloch das in der Tür eingelassen war.Der Lagerkommandant von Auschwotz Rudolf Höss schilderte eine Vergasung folgendermassen - "Alle gingen ganz ruhig in den Leichenraum,da ihnen gesagt wurde sie würden da entlaust.Die Tür wurde geschlossen,und das Gas durch die Öffnungen hineingeschüttet.Beim Einwerfen schrien einige - Gas!Darauf ging ein mächtiges Brüllen los!Ein Drängen nach beiden Türen,diese hielten aber dem Druck stand."
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Verbrennungsöfen/Krematorium II

Das Gebäude des Krematoriums II bestand aus roten unverputzten Ziegelsteinen.Auf einer der Längsseiten war ein Vorbau angebracht,aus dem der mächtige viereckige Kamin emporragte.Dieser Kamin war durch fünf unterirdische Kanäle an die 15 Öfen angeschlossen,von denen jeweils drei zu einem Komplex zusammengefaßt waren.Im Verbrennungsraum des Krematorium II waren fünf Öfen installiert,jeder mit drei Brennkammern.Die 15 bogenförmigen Ofenlöcher unterschieden sich nicht wesentlich von denen im Auschwitzer (Stammlager) Krematorium.Lediglich zwei Rollen am Rand jedes Ofens,gehörten zu den Neuerungen.Über diese Rollen konnte die Metallpritsche mit den Toten leichter in den Ofen geschoben werden.15 massive Öfen im Krematorium II konnten bei durchgehendem Betrieb,täglich mehr als 3000 Leichen verbrennen.In einer Entfernung von ca.100 Metern stand ein weiteres Krematorium mit der gleichen Kapazität,und 400 Meter weiter die zwei kleineren Krematorien IV und V jedes mit acht Öfen.Insgesamt konnten in 5 Krematorien täglich bis zu 10 000 Menschen vergast,und anschließend verbrannt werden.Zusätzlich kam bei Bedarf noch Bunker   II hinzu.Von den ermordeten Menschen blieb nur Asche zurück,die durch stampfen auf einer zementierten Unterlage pulverisiert und anschließend in einen Teich auf dem Lagergelände  - oder die Weichsel geschüttet wurde.
GASKAMMERN UND KREMATORIEN

Nach Erhebungen von Historikern  - wurden in Auschwitz I (Stammlager) Auschwitz II (Birkenau) und allen Nebenlagern (Monowitz -Buna-Werke-Gießereien-Minen) ca.1 Millionen Menschen  ermordet.Wen man die Kapazität der Auschwitzer Krematorien - die mehr als 40 Nebenlager und die Zahl der Transporte summiert,sind wohl wesentlich mehr Menschen im Lager-Komplex von Auschwitz ermordet worden.Die SS stellte die systematische Vernichtung in Auschwitz Ende Oktober 1944 ein.Die Gaskammern und Krematorien von Birkenau wurden (nach voheriger Demontage der Verbrennungsöfen) von der SS im November 1944 gesprengt.Das letzte in den Morgenstunden des 26.Januar 1944,um die Spuren ihrer Taten vor den anrückenden Sowjets zu verbergen.Bei der Befreiung des Stammlagers Auschwitz I am 27.1.1945 verloren 231 sowjetische Soldaten der 60.Armee,beim Kampf mit sich zurückziehenden Deutschen das Leben.Auschwitz-Birkenau wurde am Nachmittag des gleichen Tages befreit.Die Russischen Soldaten fanden dort über eine Million Kleider - ca.44 000 Paar Schuhe.Außerdem rund 140 Zentner Menschenhaar vor,das von der SS nicht mehr in eine Filzfabrik nach Nürnberg geliefert werden konnte.

Lagerkommandanten von Auschwitz-

RUDOLF HÖSS                              ARTHUR LIEBEHENSCHEL                      
RICHARD BAER
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